Das Inhalatorium in Kevelaer -
eine wohltuende Atempause
Bei salzhaltiger Luft wie am Meer entspannen und sich dabei etwas Gutes tun - das können Sie im Inhalatorium im Solegarten St. Jakob in Kevelaer.
Was ist ein Inhalatorium?
Der Solegarten St. Jakob verspricht Entspannung, Erholung und Zeit zum Durchatmen. Gerade rund um das Gradierwerk ist dies ein besonderes und wohltuendes Erlebnis. Hier rieselt das salzhaltige Quellwasser, die Sole, langsam an den zwölf Meter hohen Schwarzdornwänden herunter. Dabei verdunstet ein Teil des Wassers und der Salzgehalt der Sole steigt. Gleichzeitig ist die Luft rund um das Gradierwerk mit feinen Salzkristallen angereichert. Das Einatmen dieser Aerosole wirkt sich positiv auf die Atemwege aus und kann Erleichterung bei Erkältungen, Bronchitis, Asthma oder Allergien bringen.
Noch intensiver lässt sich diese Wirkung im Inhalatorium in Kevelaer erleben. In dem etwa 60 Quadratmeter großen Raum werden die Aerosole zu einem dichten Nebel verkleinert. Dadurch gelangen die feinen Salzkristalle, die nun nur noch 0,5 bis 10 Mikrometer klein sind, noch besser in die feinsten Verästelungen der Bronchien und können effektiver wirken.
Studien belegen die Wirkung der Thermalsole als vielversprechender Ansatz in der Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD. Eine regelmäßige Befeuchtung der Atemwege scheint besonders wichtig zu sein, um die prophylaktischen, therapeutischen und ansteckungshemmenden Vorteile zu nutzen.
Die inneren und äußeren Werte des Gebäudes
Im Inneren sichtbar ist die rautenförmige Wabenkonstruktion des schlichten Lärchen-Holz-Baukörpers. Bis zu 19 Besucher können hier Platz nehmen. Durch die Nischenbildung wird ein ungestörter Aufenthalt ermöglicht und Sie können sich bewusst auf Ihre Atmung konzentrieren. Schon nach kurzer Zeit schmecken Sie die feinen Salzkristalle des Nebels auf dem Weg in Ihre Atemwege.
Damit der kalte Nebel auch im Winter genossen werden kann, sorgen Heizmatten im Fußboden für angenehme Strahlungswärme. Die daher aufsteigenden Kristalle sorgen unter dem Lichteinfluss der LED-Streifen an den Sitznischen für eine wohlige Atmosphäre.
Gespeist werden die Heizmatten wie auch die Beleuchtung durch 60 Quadratmeter Solarpaneele, die das Äußere des Gebäudes zieren. Die Solaranlage hat eine Leistung von 10,9 kWP, kann also jährlich etwa 10.000 Kilowattstunden grüne Energie erzeugen. Die gespeicherte Sonnenenergie kann auch für das Gradierwerk genutzt werden.
Die Sitzungen
Die etwa 25 Minuten dauernden Sitzungen beginnen jeweils zur vollen und zur halben Stunde, letztmals eine halbe Stunde vor Ende der Öffnungszeit. Auf das Ende einer Sitzung werden Sie durch stärkeres Licht sowie das Einsetzen der Entlüftung aufmerksam gemacht.
Es ist keine spezielle Kleidung und kein Umziehen erforderlich. Wir empfehlen Ihnen, Seh- und Sonnenbrillen nicht mit in die Inhalation zu nehmen bzw. in der Tasche aufzubewahren.
Genießen Sie Ihren Aufenthalt, die Ruhe im Inhalatorium. Konzentrieren Sie sich auf das bewusste Ein- und Ausatmen, um die Wirkung der Sole zu unterstützen. Bitte keine Unterhaltungen, Handys stumm schalten.
Bitte nutzen Sie das Inhalatorium nicht, wenn Sie akut erkrankt sind und dadurch auch andere Besucher anstecken könnten.
Die intensive Salzinhalation kann manchmal eine sofortige Wirkung auslösen, beispielsweise in Form von Niesen oder Husten. Es wird gebeten, mit Rücksicht auf andere in die Armbeuge oder in ein Taschentuch zu husten und zu niesen.
Wissenswertes
Wir atmen täglich etwa 20.000 Mal ein und aus und bei jedem Atemzug können winzige Staubpartikel, Tröpfchen und Krankheitserreger (Bakterien, Pilze oder Viren) in die Atemwege gelangen. Regelmäßiges Inhalieren hat eine prophylaktische Wirkung. Denn die Inhalation bewirkt, dass die Schleimhäute in den Atemwegen feucht gehalten werden und die Durchblutung der Atemwege verbessert wird. Während im feuchten Schutzfilm eingeatmete Viren und Bakterien haften bleiben und durch die Flimmerhärchen abtransportiert werden, können die immunkompetenten Zellen im Blut schneller auf Erreger reagieren. So kann zumindest in gewissem Umfang die Immunkompetenz erhöht werden.
Das Inhalieren salzhaltiger Luft hat zudem eine unterstützende Wirkung bei Atemwegsinfekten. Zum einen wirkt Salz in einem gewissen Umfang antibakteriell, zum anderen zieht Salz Flüssigkeit. Dadurch wird zäher Schleim, wie er bei Atemwegserkrankungen auftritt, aufgelockert und kann leichter abgehustet werden oder besser abfließen. Das lindert die Beschwerden.
Hören Sie auf Ihren Körper!
Auch wenn der Besuch des Inhalatoriums bei Atemwegsinfekten helfen kann, den festsitzenden Schleim zu lösen, achten Sie bitte auf die Signale Ihres Körpers. Sollten Sie bereits nach wenigen Augenblicken über beispielsweise gereizte Atemwege, quälenden, nicht befreienden Husten oder gar Atemnot klagen, dann verlassen Sie bitte das Inhalatorium.
Da nicht vorhersehbar ist, wie Ihre Atemwege auf den Aerosol-Nebel reagieren, erfolgt die Nutzung des Inhalatoriums in eigenem Ermessen und selbsthaftend. Tasten Sie sich langsam an die höhere Dosierung heran, in dem Sie sich beispielsweise zuvor einige Zeit im Inneren des Gradierwerks aufhalten.
Sie leiden an einer schweren Atemwegserkrankung? Dann sind Sie sicherlich in engmaschiger Kontrolle bei Ihrem Lungenfacharzt. Halten Sie vor dem Besuch des Inhalatoriums Rücksprache mit ihm, ob die Soleinhalation für Sie angemessen ist.
Wem empfehlen Fachleute den regelmäßigen Aufenthalt
im Inhalatorium?
Menschen, die an beispielsweise einer der folgenden Krankheiten leiden (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Asthma bronchiale, Chronisch obstruktive Bronchitis (COPD), Chronische Sinusitis, Zystische Fibrose, Bronchiektasen, Menschen, die prophylaktisch ihre Atemwege pflegen wollen.
Barrierefrei
Der gesamte Solegarten St. Jakob wurde barrierefrei gestaltet. Ebenso der Zugang zum Inhalatorium Kevelaer. Neben einem Weg mit geringer Steigung hinauf zum Gebäude ist auch der Einlass auf besondere Bedürfnisse wie Rollator oder Kinderwagen ausgerichtet. Sie erhalten an den Verkaufsstellen entsprechende barrierefreie Eintrittskarten. Diese werden vom Scanner am Eingang vor dem Inhalatorium erkannt, so dass sich statt des Wegekreuzes ein Tor öffnet. Damit es sich auch beim Verlassen wieder öffnet, halten Sie die Eintrittskarte bitte noch einmal unter den Scanner. Das Drehkreuz ist ohne erneutes Vorzeigen der Karte nutzbar.
Bitte wählen Sie am Automaten am Gradierwerk den entsprechenden Button "Barrierefrei" für Ihre Eintrittskarte.