In Kevelaer wird in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum gefeiert: Seit über 25 Jahren verbinden die Bürgerbusse Menschen und Orte, schaffen Mobilität und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Was 1995 mit der ersten Linie Kevelaer-Twisteden begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einem unverzichtbaren Bestandteil der lokalen Infrastruktur entwickelt. Heute bedienen die Bürgerbusse zahlreiche Routen, darunter auch die Linien Kevelaer-Kervenheim, Kevelaer-Wetten und Kevelaer-Winnekendonk, die seit August 1999 erfolgreich im Einsatz sind und nun silbernes Jubiläum feiern. „Die Bürgerbusse sind ein Beispiel dafür, was durch das Engagement und den Zusammenhalt unserer Bürgerinnen und Bürger erreicht werden kann. Sie bieten nicht nur eine praktische Lösung für die Mobilitätsbedürfnisse unserer Region, sondern stehen auch für Solidarität und Nachbarschaftshilfe“, betont Bürgermeister Dr. Dominik Pichler. „In den vergangenen 25 Jahren haben wir durch die Bürgerbusse eine Verbindung geschaffen, die weit über den Transport hinausgeht – sie sind eine Lebensader für viele in unserer Stadt und den umliegenden Gemeinden.“
140 Weltumrundungen
Das Konzept hinter den Bürgerbussen ist einfach und doch wirkungsvoll: Ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer setzen sich hinter das Steuer, um Mitbürger sicher und zuverlässig an ihr Ziel zu bringen. Pro Bürgerbus-Verein engagieren sich etwa 25 bis 40 Freiwillige, die mit ihrem Einsatz den Betrieb der Busse sicherstellen. Die Fahrzeuge sind an den Wochentagen von etwa 6:00 Uhr bis 19:30 Uhr unterwegs, samstags sind die Fahrzeiten etwas eingeschränkt.
„Jeder Bus legt im Jahr zwischen 30.000 und 90.000 Kilometer zurück. So kamen in den letzten 25 Jahren gut 5,5 Millionen Kilometer zusammen. Das sind fast 140 Fahrten rund um den Äquator. Wenn Sie also demnächst in Südamerika oder Afrika sind und einen unserer Bürgerbusse sehen, ist das kein Wunder“, scherzt Wolfgang Toonen von den Stadtwerken Kevelaer mit Blick auf die in all den Jahren zurück gelegte Strecke. In einer Zeit, in der Mobilität und Klimabewusstsein wichtiger sind denn je, bieten die Bürgerbusse eine nachhaltige und effiziente Alternative zu privaten PKW.
Der heutige Betriebsleiter hat die Entstehung der Bürgerbusvereine von Beginn an begleitet. „Die Reduzierung der öffentlichen Buslinien und die damit einhergehenden Schwierigkeiten, ohne eigenes Auto von A nach B zu gelangen, führte 1995 in Twisteden zur Gründung des ersten Bürgerbusvereins in Kevelaer. Das gelungene Konzept sprach sich nicht nur in der Region um, immer häufiger setzten sich Ehrenamtler hinter das Steuer von Bürgerbussen in NRW. 1999 gingen dann die Linien Kevelaer-Kervenheim, -Wetten und –Winnekendonk an den Start“, erinnert sich Toonen. Im gleichen Jahr gründete sich auch Pro Bürgerbus NRW, die Plattform der Bürgerbus-Vereine in NRW. Dessen Vertreter Franz Heckens war nun auch bei der Jubiläumsfeier in der Öffentlichen Begegnungsstätte in Winnekendonk zugegen.
Würdigung
Denn als Dank für die vielen Freizeitstunden, die Fahrerinnen und Fahrer leisten, luden die Stadtwerke Kevelaer alle aktiven Mitglieder der Bürgerbusvereine zu einem geselligen Abend ein. „Ohne die tatkräftige Unterstützung der Ehrenamtlichen wäre dieses Projekt nicht denkbar. Ihr Engagement ist beeindruckend und verdient höchsten Respekt. Sie bringen täglich Menschen zusammen und leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Lebensqualität in unserer Region,“ bedankte sich Wolfgang Toonen bei den Anwesenden. Die Bürgerbusse sind nicht nur ein Transportmittel, sondern ein Treffpunkt, der das Gemeinschaftsgefühl stärkt. Gerade für ältere Menschen und Menschen ohne eigenes Auto sind die Busse eine wertvolle Unterstützung im Alltag. Sie ermöglichen den Zugang zu ärztlichen Terminen, Einkaufsmöglichkeiten und sozialen Kontakten. „Wir kennen oft die Fahrgäste persönlich, es entstehen Gespräche und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, das man in größeren Verkehrsmitteln selten findet“, waren sich die Engagierten einig und stießen auf die nächsten Jahre der Bürgerbusvereine in Kevelaer an.